Monster Hunter war und ist eine der beliebtesten Reihen aus dem Hause Capcom. Seit Jahren erfreut die Franchise, meist auf Handhelds und anderen Plattformen, die Gamerschaft. Mit Monster Hunter World kommt die Serie endlich auch auf die großen Konsolen und im Herbst sogar auf den PC. Wir haben uns in die Welt der Monster und Mythen begeben und wollen herausfinden ob der Kauf von Monster Hunter World tatsächlich empfehlenswert ist.
Die Drachenältesten ziehen erneut in unbekannte Lande. Die fünfte Flotte macht sich auf ihrer Spur zu folgen und den vorangegangenen Flotten als Unterstützung zu dienen.
Die See ist ruhig und das leichte Schwanken des Schiffs sorgt bei den erfahrenen Jägern und Forschern an Bord für eine erholsame Abwechslung. Unter Deck wird bereits gefeiert. Essen und verschiedenste Getränke werden serviert. Menschen, als auch Palico – mittelgroße, katzenähnliche Wesen – sind in Gespräche vertieft und frönen den Genüssen der Küche.
Als der unbekannte Jäger langsam die Treppe hinuntergeht, dabei das bunte Treiben genau beobachtet, schleicht sich ein Lächeln auf seine Lippen. Die Luft ist geschwängert von verschiedensten Gerüchten, doch vor allem mit der Verheißung nach unglaublichen Abenteuern.
Dann geht alles ganz schnell; das Schiff scheint einen Schlag zu bekommen. Die Wellen werden wild und unberechenbar. Was eben noch Vorfreude auf ein Abenteuer war, hat sich nun direkt zu einem entwickelt. Die fünfte Flotte und der namenlose Jäger stehen bald schon im Zentrum dieses Abenteuers. Seid ihr bereit dafür?
Das hat uns gefallen:
Das erste Monster Hunter, das auch für eine Xbox erscheint. Allein das ist schon einmal, für Gamer im Allgemeinen, ein Pluspunkt. Zum Glück fangen hier erst die positiven Aspekte von Monster Hunter World an:
Jeder, der schon einmal Monster Hunter gespielt hat, wird wissen, dass in puncto Gameplay kein Spiel auf euch wartet, dass schnelles Einsteigen ermöglicht. Auch Monster Hunter World ist, vor allem für jene, die der Franchise fremd sind, auf den ersten Blick ein Buch mit sieben Siegeln.
Viele Tutorials, die im Spiel vorhanden sind, zeigen euch aber wo ihr ansetzen könnt und was auf euch wartet. Das ist auch dringend nötig, denn Monster Hunter World ist alles andere als simpel. Viele Menüs werden euch erwarten und gerade im Bereich Crafting gibt es Einiges zu beachten.
Zum Start bietet euch Monster Hunter World von jeder Waffenart, die es im Spiel gibt, die Erstausstattung. Für Credits, ohne Microtransactions (sehr gut gemacht Capcom!), könnt ihr schnell bessere Rüstung erhalten. Es gibt aber einen Haken: um bessere Rüstungen oder Waffen zu bekommen, müsst ihr machen, wofür Monster Hunter bekannt ist – Monster jagen. Egal ob kleiner Feind oder richtig große und böse Gegner – sie alle lassen, sofern ihr siegreich aus den Kampf geht, etwas für euch zurück: Rohstoffe.
Diese gilt es zu sammeln und anschließend neue Waffen bzw. neue Rüstungen bauen oder bereits vorhandene zu verbessern. Waffen werden Anfangs in zwei Rüstungsbäumen unterteilt: Erz (Metall) und Knochen. Je höher euer Jägerlevel ist, desto mehr könnt ihr in die Tiefe des Waffenbaums eintauchen und auch neue Zweige freischalten. Aber auch dafür braucht es genau zwei Dinge: Rohstoffe und Credits.
Es führt kein Weg daran vorbei, wenn ihr beispielsweise ein komplettes Rüstungsset eines Monsters haben wollt, dass ihr selbiges mehr als einmal zur Strecke bringt. Ob in einer Quest oder auf einem Streifzug, außerhalb einer Aufgabe. Dabei gilt: je stärker das Monster, desto besser die Rüstung.
Aufgaben und Quests erhaltet ihr im Spiel selbst, während ihr der Story folgt. Die Story von Monster Hunter World hat zwar keinen Tiefgang, weiß aber sehr gut zu unterhalten. Das Spiel bietet, was es verspricht: Kämpfe mit Monstern.
Die geschickte Vermischung aus Story und Gameplay sorgt zudem für ein befriedigendes Belohnungsgefühl, am Ende eines jeden Kampfes. Capcom hat den Spagat geschafft, den Bungie mit Destiny versucht hat umzusetzen, denn Monster Hunter World ist kein reiner Singleplayer-Titel. Mit bis zu vier Jägern könnt ihr eurer Beute auflauern und dabei verschiedene Strategien wählen.
Fernkämpfer können dem Ziel zusetzen, während ein „Tank“ das Monster frontal angeht. Andere Waffengattung erlauben schnelles und gezieltes Vorgehen. Gerade bei den harten Nüssen unter den Monstern, wie dem Anjanath, werdet ihr nur mit einer guten Strategie und viel Geduld alleine Siegreich aus dem Kampf gehen. Wer diese Geduld nicht mitbringt, kann von Beginn an auswählen, mit wem er eine Quest angehen möchte. Aber auch wenn ihr allein unterwegs seid, könnt ihr ein Signal abfeuern, mit dem ihr Unterstützung erhaltet.
Unterstützung erhält aber auch jeder Jäger, der mit seinem katzenähnlichen Begleiter, ein Palico, unterwegs ist. Euer Palico, das ihr zu Beginn im Editor bearbeiten könnt, wird euch nicht nur in puncto Angriff unterstützen, sondern auch wenn eure Gesundheit schwindet.
Auf den neuen Konsolen, allen voran die Xbox One X, ist Monster Hunter World eine wahre Augenweide. Die Xbox-Version bietet euch zudem verschiedene Grafikmodi, aus denen ihr wählen könnt. Ist euch die Auflösung wichtig, dann habt ihr die Wahl auf 4K zu wechseln. Wer grafische Effekte bevorzugt wählte diese Option oder wer nicht ohne 60 Bilder pro Sekunde auskommt, nutzt eben diese Variante.
Alle drei Optionen sind aber eine Augenweide. Capcom hat vor allem in puncto Atmosphäre punkten können. Monster Hunter World sieht wunderschön aus und ist ohne Frage eines der bisher schönsten Spiele auf den aktuellen Konsolen. Jede Grafikoption läuft butterweich und lässt die Neugier wachsen, wie das nächste Monster aussehen mag.
Ähnlich gut, aber nicht ganz auf dem gleichen Level, ist der Sound des Spiels. Auch die deutsche Synchronisation ist gut gelungen. Die Stimmen der einzelnen Figuren sind gut eingesprochen und wirken nicht deplatziert. Ihr habt zudem die Wahl zwischen verschiedenen Sprachauswahlen – somit ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Das hat uns nicht gefallen:
Es gibt im Grunde nur zwei Punkte, bei denen sich Monster Hunter World Kritik gefallen lassen muss. Einer davon ist auch das Gamelay. Obwohl es gut umgesetzt worden ist, dauert es sehr lange, bis alle Kniffe sitzen. Vor allem aber bei der Jagd selbst muss Geduld mitgebracht werden, da nicht jede Waffe gleich einzusetzen oder erlernbar ist. Die verschiedenen Angriffe landen oft und gerne in der Luft und bringen somit keinen Schaden ins Ziel.
Erst nach langer Eingewöhnungszeit und vielen Stunden des Spielens sind sichtbare Verbesserungen möglich. Schade ist auch, dass oftmals das Gefühl vermittelt wird, dass viele Kämpfe nur im Team angegangen werden sollen. Schade, denn auch alleine ist Monster Hunter World sehr unterhaltend und süchtigmachend.
Der letzte Punkt ist gerade auf der Xbox anzutreffen. Zu Beginn gab es noch zu viele Fehler, gerade beim Match Making oder bei der Suche nach anderen Spielen selbst. Es war eine unangenehme Erfahrung, bis endlich ein geeigneter Partner gefunden worden ist. Glücklicherweise ist Capcom dabei die Fehler auszumerzen. Allerdings ist der Support auf der Xbox One, was die Patches betrifft, nicht ganz auf der gleichen Höhe, wie die PS4-Version.
[amazon box=“B0793PT3WV“ template=“list“]
Fazit:
Capcom hat geschafft, was Activision immer wollte: ein Spiel, dass die Grenzen zwischen Singleplayer und Multiplayer verschwimmen lässt und zeitgleich eine Atmosphäre bietet, die Spieler einfach in ihren Bann zieht. Monster Hunter World ist ein Geniestreich.
Wunderschöne Grafik, ein toller Sound, ein interessantes Crafting-System, im Verbund mit einem tollen Stil und interessanten Monstern, sorgen für viele, viele Stunden Spielspaß. Es ist ein Spiel geworden, bei dem Grinden tatsächlich Spaß macht.
Nur das teilweise sehr komplexe Gameplay dürfte zu Beginn viele Gamer abschrecken. Es ist Einarbeitungszeit notwendig, um die Kniffe und Tricks von Monster Hunter World zu verstehen und letztlich zu meistern.
Monster Hunter World erhält ohne Frage eine Kaufempfehlung.