Ghost Recon Wildlands war bei Fans ein zweischneidiges Schwert. Die Grafik und das Gameplay waren einfach gut, aber die Story hätte auch getrost weggelassen werden können. Ubisoft will mit Ghost Recon Breakpoint
Es ist eigentlich einer dieser Standardeinsätze, zumindest auf dem Papier. Ein Schiff ist vor der tropischen Insel Auroa – Südamerika – gesunken. Alles deutet darauf hin, dass es kein Unfall war, sondern jemand seine Finger im Spiel hatte.
Natürlich hat die US-Regierung nicht lange auf sich warten lassen und einige Teams entsendet. Dieser „Standardeinsatz“ hätte längst erledigt sein müssen, doch kein Team hat sich bisher zurückgemeldet. Jetzt wurden die Ghosts zum Einsatz gerufen und losgeschickt.
Keiner konnte ahnen, dass dieser Einsatz so viele Opfern fordern würde. Mein Team ist verstreut oder hat den Absturz nicht überlebt. Was hat uns vom Himmel geholt und was geht hier eigentlich vor? Zeit, dass ich mich wieder ins Gefecht stürze und das Geheimnis von Auroa aufdecke.
Das hat uns gefallen:
Ubisoft hat sich die Kritikpunkte von Ghost Recon Wildlands wirklich zu Herzen genommen und darauf aufgebaut. Das merkt man bei Ghost Recon Breakpoint an einigen Stellen schnell und deutlich. Story ist nicht mehr dieser kaum erkennbare Schemen in der Ferne, sondern es gibt einen klar erkennbaren roten Faden, der sich in einige Äste aufspaltet.
Damit konnte Ubisoft also den wohl wichtigsten Kritikpunkt von Wildlands endlich beheben. Zudem hat sich das Entwicklerteam viel Inspiration von anderen Ubisoft-Titeln geholt. Breakpoint ist genauso offen wie bereits Wildlands, aber der rote Faden sorgt für ein Gefühl der Verbundenheit. Um mehr dieser Verbundenheit zu schaffen, hat Ubisoft sogar Schauspieler Jon Bernthal ins Boot geholt, der den Antagonisten „Walker“ sein Gesicht und seine Stimme leiht.
Aber das ist natürlich längst nicht alles. Breakpoint ist fast schon ein RPG geworden. Es gibt einen Skill-Tree, Waffenstufen und natürlich auch eine Charakterstufe. Ubisoft hatte aber noch immer nicht genug. Breakpoint ist ein Loot-Fest geworden. Kisten an jeder Ecke, Gegner die Waffen und andere Gegenstände fallen lassen, gibt es zu Hauf. Zusätzlich gibt es jede Menge Nebenaufgaben, die ihr alleine oder im Team erledigen könnt.
Grafisch ist Breakpoint zwar längst nicht das schönste Spiel, das aus der Feder von Ubisoft stammt, aber alles andere als hässlich. Aurora ist einfach gigantisch groß. Viel Wildnis wird ab und an von einigen Gebäuden und größeren Anlagen unterbrochen, was dafür sorgt, dass Breakpoint auch einen Survival-Aspekt enthält.
Keine Sorge, es gibt nicht viel zutun um zu überleben, außer Kugeln auszuweichen. Als Team müsst ihr, wenn ihr Ausdauer verloren habt, Wasser trinken oder euch tarnen, wenn eine Drohne bzw. ein Hubschrauber nach euch sucht oder seine Runden dreht. Es gibt zwar ein Crafting-System, das könnt ihr aber auch getrost übersehen.
Wenn ihr also einfach gute Waffen habt, ist Überleben gar nicht so schwer und auch hier hat Ubisoft nachgebessert. Das Handling der Waffen, ihre Sounds und Modifikationen sind einfach viel besser gelungen, als im direkten Vorgänger. Sofern ihr einen Feind ausschaltet, ob im Nahkampf oder mit Feuerwaffen, gibt es ein viel besseres Feedback als in Wildlands.
Allerdings hat Ubisoft auch einige Dinge entfernt. Es gibt deutlich weniger technisches Spielzeug. Wärmebild, Nachtsicht und eine Drohne müssen reichen, damit ihr eure Ziele erreicht.
Sein volles Potential entfaltet Breakpoint aber natürlich erst dann, wenn ihr als Team unterwegs seid, um Missionen abzuschließen oder Feinden das virtuelle Leben zu nehmen. Ihr könnt mir bis zu drei Freunden, also insgesamt mit vier Spielern, auf die Jagd geht. Hier könnt ihr dann die taktischen Möglichkeiten des Spiels ausnutzen. Die verschiedenen Klassen, vier an der Zahl gibt es, können dann aufeinander abgestimmt werden. Während ihr beispielsweise aus dem Hinterhalt und schallgedämpft Gegner ausknipst, kann einer eurer Gefährten direkt ins Gefecht springen und einen Kugelhagel auf eure Feinde niederlassen.
Untermalt wird dies von einer sehr guten Soundkulisse. Solltet ihr kein Sprachmuffel sein, empfehlen wir zudem Breakpoint in originaler Sprachausgabe zu spielen. So könnt ihr unter anderem die schauspielerische Leistung von Jon Bernthal mehr genießen und hört eine einfach bessere Synchronisation.
Das hat uns nicht gefallen:
Obwohl Ubisoft viel verbessert hat, sind auch viele neue Schattenseiten aufgetaucht. Die bereits angesprochenen RPG-Elemente wirken leider sehr fehl am Platz. Es gibt Waffenlevel, damit ihr einen bestimmten Ausrüstungslevel – ähnlich wie in Destiny – erreicht. Ist dieser Level hochgenug, könnt ihr auch stärkere Feinde besiegen. Dabei ist es allerdings vollkommen sinnbefreit, dass die Waffen eine Stufe haben, da jeder Kopfschuss tödlich ist.
Dabei unterstützt euch zudem noch die schlechte KI von Breakpoint. Manche Gegner sind einfach dumm. So dumm, dass sie einfach stehen bleiben, wenn ihnen die Maske vom Gesicht geschossen wird. Beim zweiten Schuss stehen sie dann aber schon nicht mehr, weil sie das Zeitliche gesegnet haben.
KI bleibt weiterhin auch ein Thema, denn es gibt aktuell keine KI-Mitglieder, die euch im Kampf unterstützen. Somit habt ihr aktuell nur zwei Möglichkeiten. Alleine oder aber mit Freunden zu spielen. Ersteres ist allerdings gar nicht so schlimm, da sich Ghost Recon Breakpoint fast schon besser spielt, wenn ihr alleine seid – zumindest was die Atmosphäre des Spiels betrifft.
Was ist schlechter als eine schlechte KI? Genau, schlechte KI gepaart mit Bugs und davon gibt es leider noch reichlich. Oftmals hängen eure Feinde einfach an einem Zaun fest, während sie euch mit Worten töten wollen. Schade für sie, dass wir sehr still sind und ihnen nur direkt ins Gesicht schießen. Allerdings können die Bugs auch mehr sein als lustige Ablenkungen.
Einige Missionen können nicht beendet werden oder ihr hängt einfach an einem Gegenstand fest bzw. in einer Wand – man kennt das ja aus dem realen Leben. Was man daraus auch kennt, sind langweilige Menschen und davon hat Breakpoint einige, natürlich mit genügend Stereotypen im Gepäck.
Gepäck ist schon das letzte Stichwort: Ghost Recon Breakpoint hat im eigenen Gepäck viele Loot-Systeme wie Microsoftsactions mitgeschmuggelt. Immerhin hat Ubisoft auf diese Kritik bereits reagiert und das Zeitersparnis-Pack entfernt. Ubisoft sollte sich auf andere Dinge konzentrieren, als Microtransactions. Es gibt ja schließlich genügend kleine und größere Bugs in Breakpoint.
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Fazit:
Ghost Recon Breakpoint macht wirklich Spaß. Vor allem dann, wenn man ohne Erwartungen an das Spiel herangetreten ist. Alleine als Nomad, könnt ihr den Kampf mit Walker aufnehmen und habt eine sehr angenehme Spielerfahrung dabei.
Mit Freunden wird zwar die Atmosphäre etwas getrübt, dafür kommt aber deutlich mehr Spielspaß in die Welt. Falls ihr dabei noch auf der Suche nach Loot seid, hat auch hier Breakpoint eine passende Antwort für euch.
Den PvP-Modus könnt ihr allerdings getrost umgehen, da dieser eindeutig nicht die Stärke von Breakpoint ist. Ebenso wie das Beseitigen von Bugs und schlechter KI.
Obwohl Breakpoint ein Spiel voller Fehler ist, macht es trotzdem Spaß und sollte euch für viele Stunden fesseln können.
Schön zu sehen, wenn Influencer sich den Mund zu einem Produkt wund reden, dass noch einige Zeit an Entwicklung gebraucht hätte. Wie schon bei Anthem versuchen die Aktieninhaber ihr halbfertiges Produkt unters Volk zu mischen. Nun hat Ubisoft die Quittung dafür bekommen: 29% Aktieneinbruch … bam. Anstatt also weiterhin dem unfertigen Game die Stange zu halten, sollte man sich bei der Community, die einzig alles richtig gemacht haben – nämlich nicht kaufen – ein Lob aussprechen. Die bezahlte “Fachpresse” jedenfalls hat den Schuß nicht gehört, schielt nur auf die Kohle oder Dreingaben anstatt ihren Lesern loyal zu sein. Ich bin… Read more »
Da hast du schon recht, allerdings ist das ja fast schon Gang und Gebe, so die Titel zu veröffentlichen und man hat sich daran gewöhnen müssen :/