Zum 50. Jubiläum hat sich das in Japan beliebte Manga-Magazin „Weekly Shonen Jump“ mit Bandai Namco Entertainment zusammengeschlossen und präsentiert uns in Jump Force insgesamt 40 Charaktere aus dem Anime-Universum. Ob nun als Son Goku oder Naruto Shippuden – alle Helden sind mit dabei. Der Beat ‘em Up-Titel ist seit dem 15. Februar 2019 für eure Xbox-Konsole erhältlich.
Achtung, Venoms!
New York – Die Sonne geht hinter den Wolkenkratzern unter und verbreitet romantische Stimmung. Es hätte so schön sein können, wenn da nicht auf einmal Freezer und seine Armee von Venoms wären. Die durch Kuben beeinflussten Venoms zerlegen mir nicht, dir nichts die Stadt und wollen uns ordentlich einen auf die Mütze geben. Zu unserer Unterstützung taucht genau im richtigen Moment unser aller Lieblings-Super Saiyajin Son Goku auf und stellt sich Freezer entgegen. Wir ziehen leider trotzdem den Kürzeren und unser Erdenbürger wird schwer verletzt. Einzige Rettung – Der Umbras-Würfel. Und so werden wir selbst zum Superhelden.
Frisch gewürfelt startet das Tutorial und lädt uns zu den Jump Force ein. Hier könnt ihr aus drei verschiedenen Klassen wählen und euch entweder für Ninja, Brawler oder Pirat entscheiden. Je nachdem mit welcher Klasse ihr in den Kampf ziehen wollt, stehen euch verschiedene optische Merkmale zur Gestaltung eures Charakters zur Verfügung. Neben der Optik könnt ihr eurem Helden auch eine Stimme verpassen und aus insgesamt zehn verschiedenen Möglichkeiten auswählen.
Uuuuuund Hepp!
Verfrachtet wird der Spieler in eine Hub-Welt und somit Basis der Jump Force. Hier treffen wir auf eine Gruppe verschiedener Helden aus der Anime-Welt die sich gegen die Venoms auflehnen und verlorene Gebiete zurückerobern wollen. Neben den Story-Missionen finden wir hier auch Online sowie Offline-Kämpfe und NPC’s für einen lockeren Schnack. Nach dem wirklich schönen Intro, welches optisch einfach großartig aussieht, werden wir im Hub auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und müssen uns bei Gesprächen durch diverse Textboxen klicken. Nicht untypisch für Anime-Titel aber dennoch eher unkomfortabel.
Nachdem wir uns also im Hub umgeschaut und uns durch diverse Gespräche geklickt haben, erhalten wir weitere Instruktionen vom Direktor und Organisator der J-Force in der Kommandozentrale. Hier werden wir Geheimagentenmäßig mit Videomaterial unserer Widersacher konfrontiert, welche sich Gerüchteweise hier und dort aufhalten sollen.
Links, rechts -Batz!
Und ab geht die Post! Zusammen mit zwei anderen Mitgliedern der J-Force machen wir uns auf, um den Venoms auf den Zahn zu fühlen. Mit roten Augen und irgendwie neben sich stehend werden wir mal von Venoms mal von durch Kuben beeinflusste Anime-Helden angegriffen und zum Kampf aufgefordert. Hierbei trumpft jeder Kämpfer mit seinen bekannten Fertigkeiten auf und befördert den Gegner mal mehr mal weniger schnell ins Jenseits. Die schnellen Kämpfe erfordern durchaus Schnelligkeit an den Knöpfen und Tasten des Controllers, um sich behaupten zu können. Hat man sich auf die verschiedenen Attacken eingegroovt, ist der Kampf aber auch gut und gern nach einigen Sekunden erledigt. Funktionieren tut das Ganze übrigens gleichermaßen auch in die andere Richtig und wir finden uns schneller auf dem Boden wieder als uns lieb ist. Sowohl die einzelnen Attacken als auch die durch „Erwachen“ ausgelösten mächtigeren Fähigkeiten sehen wirklich großartig aus. Ein über mehrere Sekunden, über den ganzen Bildschirm, ausgeführtes Kamehameha ist einfach hübsch anzuschauen und dürfte die Herzen von Anime-Fans höher schlagen lassen.
Ich, du und der andere
Da unser eigener Charakter zu Anfang etwas lasch daherkommt, sollte man nicht nur aus taktischer Sicht im Kampf regelmäßig zwischen den anderen Charakteren hin und her wechseln. Mit Spielfortschritt können wir die Kampftechniken der anderen Charaktere erlernen und im Menü ausstatten. Hierbei muss allerdings zwischen den normalen Techniken und den speziellen Fähigkeiten unterschieden werden. Die Spezial-Fähigkeiten lassen sich nur gegen Gold im Laden erwerben. Klar wird hier auch, warum so viele Kämpfe wie möglich absolviert werden sollten. Tut ihr das nicht, bleibt ihr auch weiterhin ein eher schwaches Hemd.
Schnapp dir den Kubus!
Die durch Kuben besessenen Charaktere aus dem Anime-Universum werden nach und nach von uns befreit und schließen sich der J-Force an. So ist auch klar, wie sich die zahlreichen Charaktere in die Story integrieren. Gefolgt wird hier immer demselben Ablauf, was das Ganze leider etwas zäh macht. Auch die Dialoge und der ständige Hunger von Naruto sind nach dem X-Ten Mal nicht mehr so amüsant. Es gibt dennoch einige spannende Bosskämpfe die durch ihre Inszenierung punkten und je nach Talent auch mal etwas länger ausfallen können. Mit weiterem Spielverlauf kommen wir so also dem Rätsel immer weiter auf die Spur wer hinter den Kuben und einhergehender Besessenheit steckt. Das war’s storytechnisch aber auch schon. Vielmehr kommt da nicht. Möchte man mehr Spannung, sollte man sich Online-Kämpfen widmen.
Das hat mir gefallen:
Optisch ist Jump Force zumindest bei den Sequenzen und Kämpfen einfach großartig. Die oft über den ganzen Bildschirm ausgeführten Attacken sind ein richtiger Augenschmaus und geben zusammen mit der Inszenierung des ausführenden Charakters ein rundes Bild ab. Die Anzahl an Charakteren und ihrer Attacken sorgen dabei teilweise für die notwendige Abwechslung. Gefallen hat mir das Kampfsystem, welches einfach zu erlernen ist. Spieler von Dragon Ball FighterZ dürften sich hier gleich heimisch fühlen. Möchte man seine Fertigkeiten verbessern, kann man außerdem jederzeit verschiedene Tutorials besuchen.
Das hat mir nicht gefallen:
Wird geladen … wie ein Schatten verfolgt einen der Ladebildschirm. Eine Story-Mission starten – Ladebildschirm, einen Kampf nochmals Starten – Ladebildschirm, Charakter Editieren – Ladebildschirm. Auch wenn die Ladezeit an sich kurz ist macht Kleinvieh eben auch Mist und das Ganze summiert sich zu einer ziemlichen Geduldsprobe. Ebenfalls eher unkomfortabel sind die vielen Textboxen bei Gesprächen mit anderen Charakteren. Zumal stellenweise auf diese sogar verzichtet wird und Untertitel angezeigt werden. Da wird man als Spieler stellenweise verwöhnt und bekommt dann einen vor den Bug geknallt. Schade.
Fazit:
Anime-Fans kommen bei Jump Force durchaus auf ihre Kosten. Alle bekannten Helden sind vertreten und spielbar. Hält man sich nicht gerade im Hub auf, kann man in den Arenen der Kämpfe überall kleine Details entdecken. Zwar ist die Story in Jump Force eher mau und bietet, immer gleichem Ablauf folgend, kaum Abwechslung dennoch bietet der Beat ‚em Up-Titel mit den Online-Kämpfen eine gute Möglichkeit etwas Anspruchsvollere Kämpfe zu absolvieren als gegen NPC’s. Wer sich also gern mal Prügelt dabei aber nicht allzu anspruchsvoll ist und eine bombastische, tiefgründige Story erwartet, der wird sich beim virtuellen Nasehauen durchaus amüsieren.
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