Tja, da hat Microsoft einfach mal die sprichwörtlichen Hosen runtergelassen und zeigte einfach mal alles, nun ja fast – muss ja jugendfrei bleiben. Nur der Preis bleibt weiterhin unter Verschluss.
Es ist davon auszugehen, dass der Preis im E3 2020-Ersatz-Event genannt wird, doch sonst ist aus technischer Sicht wirklich alles bekannt. Der redmonder Konzern lud sich einige Youtuber ein und hat diesen sogar das komplette Innenleben der Konsole präsentiert.
Doch auch Zahlen und andere Fakten wurden genannt. So wird der Controller der Xbox Series X auch mit der Xbox One (S und X) funktionieren und umgekehrt, die alten Kontroller auf der Xbox Series X. Dabei hat Microsoft darauf geachtet, dass die Latenz deutlich reduziert wird, weshalb ihr auch für eure alten Controller wohl ein Update erhalten werdet.
Raytracing – wenn das Licht angeht
Um Raytracing richtig vorzustellen, hat Microsoft das wohl simpelste Spiel gewählt, das im eigenen Portfolio vorkommt – Minecraft. Sobald Raytracing hier aktiviert wurde, ist das Spiel einfach nicht wiederzuerkennen – also schon, aber ihr wisst wie dies gemeint ist.
Oberflächen spiegeln bzw. reflektieren Licht so realitätsgetreu wider wie nur möglich. Allerdings ist Raytracing nicht unbedingt neu auf der Xbox. So hat The Coalition schon in Gears 5 über Software den Effekt so gut wie möglich simulieren wollen.
Der direkt für Raytracing abgestellte Chip kann diesen Part nun übernehmen und Spiele so entlasten. Vergleicht man dies auf aktuellen Grafikkarten, die derzeit Raytracing anbieten, wird dafür eine Leistung von rund 13 Teraflops genutzt. Damit hat Microsoft, sofern Raytracing aktiv ist fast mehr als 25 Teraflops an Leistung auf den Bildschirm gezaubert. Die Xbox Series X bietet von Haus aus 12,115 Teraflops – um mal etwas genauer zu sein. Microsoft will damit verhindern, dass besagte 12,115 Teraflops für die Nutzung von Raytracing vermindert wird.
Speicher doch einfach mal extern
Der größte Minuspunkt, den ihr mit der Xbox Series X hinnehmen müsst, ist, dass eure alte SSD-Festplatte zwar zum Backup eurer Games genutzt werden kann bzw. zum Spielen eurer Xbox One (S&X) Games, aber nicht direkt zum Spielen von Xbox Series X-Games selbst. Das liegt daran, dass Microsoft hier auf PCI 4.0 NVME SSD-Festplatten setzt. Diese sind um ein vielfach schneller als die Festplatten der Xbox One X.
Wollt ihr euren Speicherplatz erweitern, müsst ihr also auf eine Lösung von Microsoft direkt zurückgreifen, die stark an die alten Memorycard-Zeiten erinnert. Auch hier setzt Microsoft auf die gleiche NVME-Technologie, nur eben im portablen Format.
Praktisch an dieser Technik, ob intern oder extern, Entwickler können eine Art virtuellen RAM daraus generieren. So werden die 16 GB RAM in 10 GB ultraschnellen RAM für das Spiel selbst, 3,5 GB für andere Dinge wie Sound oder andere Sachen für das Spiel genutzt werden, während die letzten 2,5 GB RAM für das Betriebssystem verbleiben. Sollte das also nicht ausreichen oder andere Funktionen genutzt werden wollen, bietet die schnelle Festplattentechnolgie zusätzliche Möglichkeiten für Entwickler.
Was die Festplattenerweiterung letztlich kosten wird ist aber unklar. Bleibt zu hoffen, dass die Preise für einen Terabyte realistisch bleiben und nicht so unverschämt wie zur Xbox 360-Zeiten.
HDR, ob gewollt oder nicht
Das nächste Thema ist HDR. Moment, das kann die Xbox One S und die Xbox One X doch auch. Stimmt aber Microsoft ruht sich nicht aus, sondern entwickelt weiter. So können ältere Titel, wie beispielsweise Halo 5, das komplett ohne HDR im Hinterkopf entwickelt wurde, von Machine-Learning profitieren. Microsoft hat im Grunde einen Weg geschaffen, wie sie durch eine Art „Hitzekamera“ besonders hell beleuchtete Gebiete ausmachen, die dann, ohne Zutun der Entwickler, HDR simulierte Effekte aufweisen.
Das geht so weit zurück, dass selbst Xbox Original Titel mit HDR ausgestattet werden können, ohne ein weiteres Update zu benötigen. Sehr coole Technik!
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