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Review: Far Cry Primal – Ein Retter aus der Steinzeit

Far Cry ist zu einer Serie geworden, die uns fast jedes Jahr versuchen will in eine wilde und vor allem freie Welt zu entführen. Nicht immer ist es gelungen und ich persönlich muss sagen, dass nach dem ersten Teil kaum noch ein Far Cry meine Aufmerksamkeit lange für sich beanspruchen konnte, oder gar mehr war als ein kurzweiliges Intermezzo war. Far Cry Primal geht endlich einen anderen Weg. Einen Weg der die Franchise wieder relevant macht? Wir haben uns Far Cry Primal genau angeschaut und haben in der Steinzeit die Rettung gefunden.

In den letzten tausend Jahren hat sich die Welt extrem gewandelt. Der Mensch übernahm die Herrschaft, nicht immer zum Wohle ihrer Heimat, ihres Planeten. Das war nicht immer so, nicht immer standen wir an der Spitze der Nahrungskette. Vor rund 12.000 Jahren war die Wildnis noch wild. Säbelzahntiger, Jaguare, Nashörner, Mammuts – sie alle streiften frei und ungezähmt durch die Welt. Traf man unterwegs auf ein Tier war es nicht verängstigt und hat sofort die Flucht ergriffen. Vielmehr stellte es sich dem Kampf. Was hatten Menschen schon zu bieten, außer ihrer Intelligenz?

Wir, die Menschen, teilten uns in verschiedene Unterarten auf, wie den Homo Sapiens oder aber auch Neandertaler. Nicht immer verliefen diese Treffen der vielen Kulturen friedlich, sondern wurden mit Waffengewalt gelöst. Die Wenja haben erst kürzlich das Land Oros entdeckt, eine Welt voller Leben und Nahrungsmittel. Allerdings sind sie nicht allein. Die Udam und Izila wollen ebenfalls Oros für sich beanspruchen.

Takkar, ein junger Wenja, ist viele Sonnen lang gereist, um Oros zu betreten und sich den restlichen Wenja anzuschließen. Als er aber seine Füße in die neue Welt setzt ist sie voller Gefahren und Konflikte. Kann Takkar die Wenja wieder vereinen und die Wildnis überleben?

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Das hat uns gefallen:

Endlich hat Ubisoft das „ewig gleiche Rezept“ von Far Cry geändert. In Far Cry Primal lauern keine verrückten Diktatoren oder wilde Drogenorgien auf euch. Der Name ist tatsächlich Programm. Die vor mehr als 12.000 Jahren war das Leben anders. Gefahren lauerten hinter jedem Schatten und hatten meist messerscharfe Zähne.

Genau hier hat Far Cry Primal seine Stärken. Das Setting ist perfekt ausgewählt und angepasst worden. Zwar könnten böse Zungen jetzt denken, dass man sich nur an den aktuell noch anhaltenden Survival-Trend orientiert hat, doch setzt Far Cry Primal voll und ganz auf die Geschichte hinter Takkar und den Wenja. Dazu die Möglichkeit die wilden Tiere der damaligen Zeit zähmen zu können, setzt dem ganzen noch die Krone auf. Will man aber überleben muss man aber mehr als nur die schöne Welt bewundern. Takkar muss jagen und dabei anderen Stämmen entweder aus dem Weg gehen oder sie erledigen. Mitleid bedeutet Schwäche, die in Far Cry Primal mit dem Tod belohnt wird.

Takkars größter Vorteil ist aber das Zähmen von Bestien, von denen er sogar einige Reiten kann. Die Bestien können dann entweder zur Aufklärung (Eule) oder zum Angriff genutzt werden. Wer wollte nicht schon mal auf einem Säbelzahntiger seinen Feinden entgegenreiten?

Abseits dessen gilt es die Wenja zu schützen und die wachsende Gemeinschaft aufzubauen. Das bedeutet allerdings, dass man auch Rohstoffe wie Hartholz oder Schiefer sammeln muss. Erst damit lassen sich Hütten bauen oder aber Waffen.

Noch viel schöner als das Setting ist aber der Sound von Far Cry Primal. In einer mit Technik verseuchten Welt kennt man viele Rufe der Tiere gar nicht mehr. Streift man in Far Cry leise durch einen Wald ist er mit Leben erfüllt. Mehr aber noch als das, ist die Tatsache, dass sich Ubisoft dafür entschieden hat auf eine moderne Sprache zu verzichten. Das gesprochene Wort in Far Cry Primal basiert auf Protoindoeuropäisch, der Mutter der modernen Kommunikation. Natürlich ist diese Sprache längst ausgestorben, weshalb sich Ubisoft entschied, fehlende Wörter oder Wörter, die einfach zu lang und umständlich waren, zu ergänzen bzw. zu vereinfachen. Durch die Verwendung dieser Sprache wirkt Far Cry Primal sehr authentisch und hebt die Atmosphäre auf ein ganz neues Niveau.

Die Grafik von Far Cry Primal kann sich ebenfalls sehen lassen. Oros ist wirklich wunderschön, und so vielseitig, wie es eben nur möglich ist. Wälder grenzen an savannenähnlichen Gebieten, und auch Gletscher können am Horizont ausgemacht werden. Ein Feuerwerk für den Sehnerv. Oros ist aber nicht nur am Tage wunderschön, sondern auch nachts. Wenn das Mondlicht durch die Wipfel scheint und auf die Fauna von Oros trifft, hat es etwas Magisches, dass einem schnell von allem anderen ablenkt.

All das ist verpackt in einem wirklich freibegehbaren Gebiet, dass an Umfang und Leben seines Gleichen sucht. Hier hat Ubisoft wirklich ganze Arbeit geleistet.

Das hat uns nicht gefallen:

Die Geschichte hinter Far Cry Primal ist nicht schlecht, keinesfalls. Sie ist aber nicht immer fassbar und nachvollziehbar. Warum wird man nun dorthin geschickt und warum machen wir all das eigentlich? Erst später ergibt es meist einen Sinn, doch am Anfang hat man nur das Gefühl immer von A nach B zu laufen, nur um dann dort die Udam zu töten. Ein roter Faden, der sich sichtbarer durch die Welt von Far Cry Primal zieht wäre schön gewesen.

Das Gameplay ist zwar nicht schlecht, aber auch kein Wunderwerk. Es ist alles irgendwie beim Alten, obwohl Primal etwas Anderes ist, als die vergangenen Titel der Reihe. Es ist tatsächlich kein großer Unterschied, ob man nun auf einem Mammut oder Elefanten das gegnerische Lager betritt. Eines der beiden Tiere hat lediglich mehr Haare.

Jeder, der sich darauf freute zusammen mit einem Freund in den Kampf zu ziehen wird ebenfalls enttäuscht, den Far Cry Primal ist komplett auf Singleplayer gemünzt. Wir finden das zwar sehr gut, doch es könnte dennoch von den Fans vermisst werden.

Fazit:

Far Cry Primal hat es geschafft mich wieder von der Reihe „Far Cry“ überzeugen zu können. Die wilde Welt, der unglaublich gute Sound und die wunderschöne Sprachausgabe suchen ihres Gleichen. Das im Zusammenspiel auf einem Säbelzahntiger zu reiten macht einfach nur noch Spaß und frisst Stunde um Stunde.

Nur ein etwas sichtbarer roter Faden für die Story wäre schön gewesen, damit man weiß warum sich Takkar und die Wenja in die Gefahr begeben, die sie täglich begegnen. Far Cry Primal erhält von uns eine klare Kaufempfehlung. Nie war die Vergangenheit so greifbar wie in Far Cry Primal.

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